Aufgabengebiete

Die Experten des AZT beschäftigen sich mit verschiedenen Fragestellungen der Automobiltechnik und –technologie. Die Aufgabengebiete decken sowohl klassische Fahrzeugthemen als auch Innovationen im Automobilbereich ab.

 

Crash Tests zur Verbesserung der Reparaturfreundlichkeit

Seit dem Jahr 1982 gilt der im AZT entwickelte Crashreparaturtest als Prüfstein für die Reparaturfreundlichkeit von Fahrzeugen nach leichteren Unfällen. Das Ergebnis der Versuche hat in Deutschland direkten Einfluss auf die Versicherungseinstufung neu auf den Markt kommender Pkw, indem ein unabhängiger Treuhänder aus den Ergebnissen die Vollkasko-Typklasse des Fahrzeugs ableitet.

Der Crashreparaturtest wird heute von einer internationalen Arbeitsgruppe (www.rcar.org) vertreten und ist weltweit für Front und Heck standardisiert. Diese Tests werden analog also auch in anderen Ländern weltweit für die Versicherungseinstufung genutzt.
 

Das Fahrzeug fährt beim Frontcrash mit 15 km/h gegen eine harte Barriere, die 40 % der Fahrzeugfront überdeckt und 10° schräg steht. Der Stoßfänger und die dahinter liegenden Bauteile einer Seite müssen die Energie abbauen. Beim Heckcrash wird analog eine 1.400 kg schwere Barriere gegen das stehende Auto gefahren.

Weil ein stehendes Auto - anders als die Barriere - deformierbar ist, entspricht der Crashreparaturtest der Kollision mit einem realen Fahrzeug bei ca. 25 km/h Aufprallgeschwindigkeit.
 

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Beide Versuchstypen sollen die typischen Alltagsunfälle abdecken und dürfen daher nicht mit den Versuchen zur Bewertung der Insassensicherheit (ECE, NCAP) verwechselt werden, die deutlich höhere, aber weit seltenere Unfallschweren abdecken müssen und deshalb primär den Insassenschutz adressieren.

Komplementär zu einer guten Leistung im Labor müssen die Fahrzeuge aber auch im echten Unfall gute Energieaufnahme zeigen. Das ist nur möglich, wenn Stoßfänger interagieren und nicht aneinander abrutschen. In einer internationalen Arbeitsgruppe (www.rcar.org) unter Leitung des Allianz Zentrum für Technik wurde daher ein Test entwickelt, der die geometrische Kompatibilität zwischen verschiedenen Fahrzeugen sicherstellen soll und im Versuch auch die Interaktion der Stoßfänger bis zum Stillstand prüft.

Dieser Bumper Test wurde 2006 definiert und ist seit 2010 für die Typklasseneinstufung aller neu auf den Markt kommenden Fahrzeuge verbindlich. Er wird durch einen unabhängigen Treuhänder im Einstufungsverfahren zusätzlich zum Crashreparaturtest bewertet.

Für den Bumper Test werden zunächst Mindestanforderungen an die Abmessungen des Stoßfängers geprüft. Werden diese erfüllt, darf ein Versuch gefahren werden. Das Fahrzeug fährt beim Bumper Test mit 10 km/h mittig gegen eine harte Barriere. Der Stoßfänger darf nicht über oder unter die Barriere rutschen und die dahinter liegenden Bauteile, wie z.B. teure Kühler oder das Heckblech, dürfen nicht beschädigt werden.
 

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Der Bumper Test ist weltweit als Standard etabliert (www.rcar.org). Im Unterschied zu den spektakuläreren Versuchen zur Bewertung der Insassensicherheit (ECE, NCAP) zielt er auf die häufigeren alltäglichen Unfälle und soll hier Kosten mindern.

 

"Mit der Entwicklung der Crashteststandards hat das Allianz Zentrum für Technik maßgeblichen Einfluss auf das Crashverhalten moderner PKW bei kleinen und mittleren Aufprallgeschwindigkeiten. Dadurch werden unnötige Reparaturkosten vermieden. Dies reduziert letztlich die Unterhaltskosten für Fahrzeuge."

 

 

 

Dr. Christoph Lauterwasser, ehemaliger Geschäftsführer AZT Automotive GmbH

 

Crashbahn

Die Crashbahn des Allianz Zentrums für Technik bietet verschiedene Dienstleistungen im Bereich der Fahrzeugsicherheit und -prüfung an. Dazu gehören unter anderem Crash-Tests, Simulationen von Unfallszenarien, Forschung und Entwicklung im Bereich der Fahrzeugsicherheit sowie Beratungsdienste für Hersteller und Institutionen.

 

Die Auslegung der Crash-Anlage gewährleistet eine sehr hohe Genauigkeit im Niedriggeschwindigkeitsbereich und garantiert damit die Einhaltung der Parameter für Versuche in der Reparaturforschung. Zugleich kann die Anlage mit Nutzlasten bis 250 kg auch einige ECE-Standards für Komponenten-Tests einhalten. Für Demonstrationsversuche im Bereich der Verkehrssicherheitsforschung können Gesamtfahrzeugversuche bis zu 45 km/h Aufprallgeschwindigkeit gefahren werden.

 

Die Crash-Anlage arbeitet mit einem elektrischen Antrieb und fester mechanischer Ankopplung des zu beschleunigenden  Objektes. Dadurch werden gekoppelte Quer-Längsschwingungen vermieden, wie sie bei Kettenzugvorrichtungen typisch auftreten. Die Länge der Bahn beträgt 23,5 m, so dass auch die Länge des Zugseils noch keine relevanten Schwingungen in das System eingebracht werden. Damit kann die Anlage mit sehr hoher Wiederholgenauigkeit im Bereich zwischen 4 km/h und 20 km/h für Pkw bis 3.000 kg eingesetzt werden. Die Messtechnik entspricht aktuellen Standards und kann alle im Bereich der RCAR-Standards notwendigen Messungen vornehmen.

Ein BioRid II Dummy erlaubt die Beurteilung der Sitz-Performance beim Heckaufprall und für Sonderversuche stehen Hybrid 3 Dummys 50% male und 5% female zur Verfügung. Diese Dummies sind mit einem limitierte Mess-Equipment ausgerüstet.

Für die Dokumentation werden bis zu vier digitale Highspeed-Videokameras verwendet.

 

Insgesamt ermöglichen diese technischen Merkmale es dem Allianz Zentrum für Technik, umfassende und präzise Tests zur Fahrzeugsicherheit durchzuführen und wertvolle Erkenntnisse für die Weiterentwicklung der Reparaturfreundlichkeit und der Senkung der Betriebskosten von Fahrzeugen zu gewinnen.

 

Reparaturtechnik


Ein hoher Anteil der Schadenkosten in der Autoversicherung sind Reparaturkosten. Das AZT untersucht und begleitet neue Entwicklungen in den Bereichen Lack und Karosserieinstandsetzung mit dem Ziel fachgerechte und wirtschaftliche Reparaturlösungen zu fördern.

Anhand der Reparatur realer Fahrzeugschäden untersuchen ausgebildete REFA-Experten (www.refa.de) nach etablierten Industriestandards Reparaturzeiten und Materialverbräuche. Die Zeitstudien werden sowohl im AZT als auch in unabhängigen externen Werkstätten durchgeführt. Ziel der Untersuchungen ist es Grundlagen für die korrekte Kalkulation von Fahrzeugschäden zu ermitteln.

Das Allianz Zentrum für Technik pflegt eine Reihe von Kalkulationssystemen und Kalkulationshilfen:

  • AZT Lackkalkulationssystem zur Feststellung der Lackierkosten

  • AZT Caravan und Motorcaravan-Kalkulationssystem

  • Kalkulationshilfen der Deutschen Kommission für Lack und Karosserieinstandsetzung für Ausbeularbeiten, Kunststoffreparatur und Spot Repair

Diese sind am Markt über die Kalkulationssoftware mehrerer Anbieter für die Nutzer verfügbar. Wir kooperieren unter anderem mit Audatex, Autovista International AG, DAT, GT Motive, Control Expert und CAB. Die Kalkulationssysteme werden insbesondere von Sachverständigen, Werkstätten, Allianz Gesellschaften und anderen Versicherern genutzt.

Darüber hinaus besteht die Möglichkeit die Ergebnisse aus der Forschungsarbeit  und der Zusammenarbeit  mit Automobil- und Lackherstellern in Form einer losen Blattsammlung, der AZT Technischen Mitteilungen, zu abonnieren.

 

Zusätzlich unterstützt ein Katalog von Reparaturstudien an Fahrzeugen, die nach Zeitnahme (REFA) instandgesetzt und der Berechnung nach Ausbeulformel gegenübergestellt werden, bei der Wahl des fachgerechten und kostengünstigsten Reparaturweges. Diese Reparaturbeispiele stehen ebenfalls im Abonnement zur Verfügung

 

Neben der Einbindung der AZT Informationen in das Kalkulationssystem von Audatex werden diese auch auf der Informationsplattform Repair-Pedia  (Repair-Pedia - so funktionierts)  angeboten.


Crash Tests zu Themen der Verkehrssicherheit

Das Allianz Zentrum für Technik ist nicht nur in der Verbesserung der Reparaturfreundlichkeit von Pkw aktiv.

Es engagiert sich auch in der Verbesserung der Verkehrssicherheit, z.B. durch Information der Allianz Kunden. Wissen Sie zum Beispiel, wie Sie Ihren Hund richtig sichern? Oder was passieren kann, wenn Sie die Füße auf das Armaturenbrett legen? In solchen Kontexten werden Demonstrations-Crashs gefahren, die Probleme zeigen und Autofahrer sensibilisieren sollen.

Regelmäßig sollen diese Versuche die wirkenden Kräfte und deren Folgen visualisieren. Solche informierenden Versuche werden zu Themen wie Ladungssicherung, Hund im Auto, richtiger Umgang mit Sicherheitsgurt und Airbag sowie zu Fancorsos und zum Fahrradfahren durchgeführt und publiziert.

Schützen Sie sich und die Ihnen anvertrauten Mitfahrer!
 

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Das AZT Lackkalkulationssystem


Seit seiner Einführung im Jahr 1977 hat sich das AZT Lackkalkulationssystem zum führenden herstellerunabhängigen internationalen Standard für die Kalkulation von Lackierarbeiten entwickelt. Es ist heute in mehr als 35 Ländern weltweit im Einsatz, Tendenz steigend.

Die bei der Reparaturlackierung aktuell gebräuchlichen Materialien und Methoden bilden die Basis dieses Lackkalkulationssystems. Neue Fahrzeugmodelle werden regelmäßig eingepflegt und die Werte werden aktualisiert. Neue Materialien und Methoden werden überprüft und entsprechend ihrer Marktbedeutung berücksichtigt.

Der Anwender dieses Systems erhält:

 

Einfach und schnell alle nötigen Arbeitszeit- und indizierten Aufwandsinformationen

Kalkulationswerte für die im System erfassten Pkw-, Geländewagen- und Transportermodelle

Eine zum jeweiligen Reparaturumfang passende Lackierzeit in Stunden

Zugleich die anfallenden aktuell gehaltenen Lackiermaterialaufwände in der jeweiligen Landeswährung

 

Im AZT Lackkalkulationssystem sind über 4000 Modelle abgebildet. Jährlich werden weltweit mehr als 10 Millionen Lackierarbeiten mit dem System kalkuliert.

Fahrerassistenzsysteme und automatisiertes Fahren

Reverse-AEB Versuch mit einem Dummy Auto. Die pilzförmige GPS-Antenne dient der exakten Positionsbestimmung

Fahrerassistenzsysteme leisten nachweislich einen wesentlichen Beitrag zur Erhöhung der Verkehrssicherheit. Die Unfallforschung im AZT hat dazu seit über einem Jahrzehnt im Rahmen mehrerer Forschungsprojekte (z. B. AKTIV, TRACE, euroFOT) Wirkpotentiale analysiert und maßgeblich dazu beigetragen, dass wirksame Fahrerassistenzsysteme heute in mehreren Ländern bei der Versicherungsprämiengestaltung berücksichtigt werden (z. B. das automatische Notbremssystem AEB). Grundlage für die Wirkpotentialbewertung sind regelmäßig die bei der Allianz Versicherung gemeldeten Kraftfahrzeughaftpflicht- und Kaskoschäden. Anhand mehrerer Schadendatenbanken werden im AZT vom leichten Sachschaden bis hin zum schwersten Personenschaden fortlaufend Fahrerassistenzsysteme der Navigations-, Führungs- und Stabilisierungsebene prospektiv und retrospektiv bewertet.

Aktuelle Themen und Forschungsprojekte rund um Fahrerassistenzsysteme und automatisiertes Fahren:

Nutzung von Fahrzeugdaten zur Schaden- und Unfallaufklärung

Moderne Kraftfahrzeuge speichern bei Schadenfällen, wie Unfall, Panne oder Diebstahl, eine Reihe von Ereignisdaten ab, die bei der Schadenbearbeitung für die Versicherung von hoher und zunehmender Bedeutung sind. Mit diesen Ereignisdaten aus dem Fahrzeug können nicht nur Unfallhergänge rekonstruiert, Schäden plausibilisiert und Haftungsfragen geklärt werden, sondern auch die gesamte Schadenbearbeitung von der Meldung bis zur Auszahlung beschleunigt, digitaler und kundenfreundlicher gestaltet werden. Allerdings ist es derzeit selbst für Experten nicht transparent, in welchen Fahrzeugmodellen welche Daten in welcher Güte aufgezeichnet werden und wie oder ob diese, außer für den Fahrzeughersteller, zugänglich sind.

Derzeit arbeiten sowohl die UNECE (United Nations Economic Commission for Europe), als auch die EU Kommission und die einzelnen Länder an Regulierungen zur Aufzeichnung von Unfall- und Ereignisdaten im Fahrzeug, zu Zugriffsmöglichkeiten auf Fahrzeugdaten und zur Weiterleitung von Fahrzeugdaten an Dritte. Hierbei treten zahlreiche juristische und technische Fragestellungen auf. Das Allianz Zentrum für Technik bringt in entsprechende Gremien, Arbeitsgruppen und Forschungsprojekte die technischen Grundlagen zu zweckdienlichen Datenparametern, zur Ereigniserkennung durch Fahrzeugsysteme, zur Datensicherheit und zum diskriminierungsfreien Zugriff auf diese Daten ein.  Hierbei hat die Position der Allianz zum Daten- und Opferschutz sowie zur Sicherheit automatisierter  Fahrfunktionen einen hohen Stellenwert und wird in allen Diskussionen berücksichtigt.   

Die mögliche Aufklärung von Unfällen und Verkehrsverstößen mit automatisierten Fahrzeugen im Mischverkehr stellt einen Schwerpunkt der zukünftigen weltweiten Regulierungen ebenso wie der deutschen Gesetzgebung dar.  Das Allianz Zentrum für Technik  unterstützt u.a. als Mitglied der informellen Arbeitsgruppe IWG EDR/DSSAD der UNECE aktiv die Formulierung von entsprechenden Gesetzesvorlagen.  

Mehr Details finden Sie unter folgenden Links: 

Prinzipdarstellung für das Datentreuhänderverfahren



Vernetzung und IT-Sicherheit

Im Zuge der Digitalisierung rückt die globale Vernetzung von Systemen und Funktionen und die damit verbundene Einschätzung der entstehenden Risiken auch in der Automobilbranche immer mehr in den Fokus. Die neuen Technologien im Fahrzeug müssen nicht nur technisch einwandfrei funktionieren sondern auch aus Sicht der IT-Sicherheit bewertet und werden. Daraus entstehen vollkommen neue Herausforderungen wie z. B.  der forensische Nachweis von Risiken, die durch Angriffe und Manipulationen entstehen und das fahrzeuginterne Bordnetz und deren Schnittstellen zur Außenwelt unsicher machen. 

Im AZT werden in diesem Kontext derzeit zwei Fragestellungen intensiv untersucht:

1. Analyse und Risikobewertung von neuen vernetzten Funktionen, wie. z.B. virtueller Fahrzeugschlüssel

Das AZT hat das mögliche Ökosystem „Virtueller Fahrzeugschlüssel“ analysiert, sich mit bestehenden und neuen potentiell möglichen Risiken und Angriffsvektoren auseinander gesetzt und die Anforderungen an Virtuellen Fahrzeugschlüssel formuliert. 

Die Anforderungen sollen als Richtlinien für den Umgang mit vernetzten und sicherheitskritischen Funktionen im Schadenfall aus der Sicht der Versicherer dienen und gleichzeitig die Automobilhersteller bei der Auslegung des Systems bzw. dessen Schutz gegen Missbrauch unterstützen.

2. IT- Sicherheit in vernetzten Fahrzeugen

Angriffe auf das Bordnetz eines vernetzten Fahrzeugs können den Komfort, das Eigentum und die Sicherheit der Passagiere gefährden, sowie wirtschaftliche Interessen bedrohen. 

Im Rahmen eines langfristigen interdisziplinären Kooperationsprojekts mit dem privaten Forschungsinstitut InS³  von Hr. Prof. Dr. Rudolf G. Hackenberg, ordentlichen Professor an der Ostbayerischen Technischen Hochschule (OTH) Regensburg werden diese digitalen Risiken untersucht und Bedrohungen sowie Angriffswege aus Sicht der IT-Sicherheit analysiert.

Ökosystem Virtueller Fahrzeugschlüssel

Elektromobilität

Das Allianz Zentrum für Technik analysiert seit den frühen 2000er Jahren die Reparaturfreundlichkeit und die Versicherungsaspekte von Elektro- und Hybridfahrzeugen, zusammenfassend Hochvoltfahrzeuge genannt.

Spezifische Forschungsfelder des AZT sind

  • Das Deformationsverhalten

    • Schutz teurer Komponenten (Batterie, Leistungselektronik, Kabel, …) bei mittelschweren Unfällen

    • Crashmanagement ⇔ Leichtbau

  • Die Reparaturfreundlichkeit

    • Sicherheitsvorschriften (Qualifikation, Ausrüstung)

    • Arbeitspositionen Werkstatt

    • Mögliche Zusatzkosten: Neue Arbeitspositionen (z.B. Spannungsfreiheit herstellen, Teileausbau/-verlagerung)

    • Batterie-Instandsetzung

  • Die statistische Beobachtung des Schadengeschehens

    • Besondere Schadenmerkmale

    • Brandrisiko

    • Marderschäden

Neben Crashtests und Reparaturversuchen mit Hochvoltfahrzeugen sind z.B. auch Versuche zur Temperatureinwirkung auf die Hochvoltbatterie und umfangreiche statistische Erhebungen zum Schadengeschehen durchgeführt worden. Da sich im Umfeld der Elektromobilität neue Fahrzeughersteller etablieren, denen wesentliche Erfahrungswerte insbesondere für die Versicherungseinstufung fehlen, bietet das AZT auch beratende Kooperationen an.

Elektromobilität wurde zum Leitthema in einem Symposium im Auftrag des GDV im Jahre 2009 sowie bei den Allianz Autotagen 2012 und 2017.

Verkehrssicherheit

Weltweit sterben laut Weltgesundheitsorganisation WHO jährlich mehr als 1,35 Millionen Menschen im Straßenverkehr, bis zu 50 Millionen werden verletzt. In Deutschland sterben jedes Jahr über 3.000 Menschen an den Folgen eines Verkehrsunfalls. Vor allem für ungeschützte Verkehrsteilnehmerinnen und -nehmer – zu Fuß Gehende und Zweirad Fahrende – ist das Risiko hoch.

 

Nachhaltige Verkehrssicherheitsforschung und Verkehrssicherheitsarbeit sind seit je her unabdingbar, um eine sichere Mobilität auf unseren Straßen zu gewährleisten und die Menschen vor Schäden zu bewahren. Das AZT begleitet diese Entwicklung seit fast 50 Jahren durch eigene Studien, Gremienarbeit und Sicherheitskampagnen. Dabei wird stets auch auf die Wechselwirkung im System Mensch-Fahrzeug-Umwelt wert gelegt und Sicherheit als Ergebnis aus sicheren Menschen, sicheren Fahrzeugen und einem sicheren Umfeld begriffen.

 

Hierzu analysiert die Unfallforschung im AZT unter vielfältigen Fragestellungen Kraftfahrzeugschäden im Detail anhand repräsentativer Stichproben aus versicherten Schäden. So lassen sich zum Beispiel Informationen zu Unfallhergang oder Verletzungsschwere gewinnen und es können Häufigkeiten bestimmter Unfalltypen oder Vermeidungspotenziale erforscht werden. Die Untersuchungen reichen von leichten Sach- bis hin zu schwersten Personenschadenunfällen mit Pkw, Lkw, Motorrädern oder anderen Fahrzeugklassen.

 

 

 

Themen sind unter anderem: 

 

  • Unfälle von Lkw und Güterfahrzeugen
  • Pkw-Großschäden
  • Unfälle landwirtschaftlicher Kfz

 

 

 

Die Sicherheitsforschung im AZT beleuchtet in Aufprallversuchen, unfallanalytischen Fallarbeiten, Befragungsstudien und statistischen Auswertungen Probleme der Biomechanik, der Mensch-Maschine-Interaktion und des Verhaltens der Verkehrsteilnehmer. Im Fokus stehen hier besonders gefährdete Gruppen wie Senioren oder junge Fahrer und das Risikoverhalten der Autofahrer wie etwa die Ablenkung.

 

 

 

Themen sind unter anderem: 

 

 

 

 

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Verkehrssicherheitsfilm "Schon Gewusst? - Der tote Winkel"

 

Die Erkenntnisse der AZT Forschung zur Verkehrssicherheit fließen nicht nur in Maßnahmen und Empfehlungen zur Schadenprävention ein, sondern dienen auch der Produktentwicklung der Allianz Gesellschaften zum Wohle der Kunden. Kraft-Haftpflicht-, Unfall- oder Flotten-Versicherungen können sich an den Bedürfnissen und Risiken der Verkehrsteilnehmer orientieren. Über unternehmensübergreifende und internationale Arbeitsgruppen und Projekte fließen Ergebnisse außerdem in verbesserte Normen und Standards und offizielle Positionen und Forderungen der Sicherheitsgremien und Verbände ein.  So wirken Experten des AZT u. a. bei der Erarbeitung von Beschlüssen des Deutschen Verkehrssicherheitsrats (DVR) mit.

 

Unfallanalyse im AZT

BioRid - Dummy für Heckaufprallversuche

Das Allianz Zentrum für Technik unterstützt die Unfallanalyse, den technischen Innendienst und den Schadenaußendienst der Allianz bei unfallanalytischen Fragestellungen zur Insassenbelastung, zur Plausibilität und zur Kompatibilität sowie bei besonders komplexen Schadenfällen. Die Schadenfälle werden mit modernster Software rekonstruiert und simuliert oder sogar in Versuchen nachgestellt. 

Außerdem werden regelmäßig Untersuchungen zu aktuellen Themen in der Unfallanalyse, Unfallrekonstruktion und Insassenbelastung veröffentlicht. Das Wissen daraus wird bei Workshops, Sachverständigentrainings, Kongressen oder Tagungen intern sowie extern weitergegeben.

 

 

Diese Untersuchungen umfassen die Bereiche

 

  • Insassenbelastung mit Schwerpunkt HWS-Distorsion
  • Unfälle mit ungeschützten Verkehrsteilnehmern
  • Allgemeine Haftpflichtschadenfälle
  • Pkw-Kleinkollisionen
  • Ladungssicherung (Video)

 

 

 

Ladungssicherung

Versuche zum Thema Ladungssicherung

Training im AZT: Weiterbildung für Allianz-Sachverständige und internationaler Knowhow-Transfer

Der dynamische Wandel im Bereich Fahrzeugtechnologie hat erheblichen Einfluss auf die Kraftfahrtversicherung, die Risikobewertung und die Reparaturbranche. Gleichzeitig ermöglicht die Digitalisierung neue Prozesse in den Bereichen Schadenmanagement und Gutachtenerstellung. Diese Entwicklungen bedeuten besondere Herausforderungen für das Berufsbild des Sachverständigen und eine kontinuierliche Aus- und Weiterbildung sind zentrale Erfolgsfaktoren für die tägliche Praxis.

Die Allianz verfügt über eine der größten Sachverständigenorganisationen der Versicherungsbranche, deren fach- und zeitgerechte Aus- und Weiterbildung eine der Hauptaufgaben des AZT ist. Über ein umfassendes Weiterbildungsprogramm, welches klassische Themen der Fahrzeugreparatur sowie aktuelle Trends im Bereich Automobil gleichermaßen berücksichtigt, werden die ca. 400 Allianz-Sachverständigen sowie weitere Zielgruppen regelmäßig im AZT geschult. Dadurch wird ein direkter Transfer des Know-hows aus der AZT-Forschung sowie aus weiteren aktuellen Quellen in die tägliche Schadenbearbeitung für unsere Kunden gewährleistet.

Das vielfältige Themenspektrum deckt u. a. folgende allgemeine Bereiche ab:

  • Lackierung und Karosseriereparatur

  • Kalibrierung von Sensoren

  • Grundlagen und Prozesse in der Schadenbeurteilung und -kalkulation

  • Moderne Fahrzeugtechnik, z. B. Hochvoltfahrzeuge, Assistenzsysteme und IT-Sicherheit 

 

Sachverständigenschulung zum Thema Lackierung

Darüber hinaus finden regelmäßig Seminare zu Spezialthemen statt, u. a. zu:

 

Schadenbeurteilung und Instandsetzung von Wohnmobilen, Lkw und Omnibussen und weiterführende Themen wie z. B. Kommunikation.

Außerdem ist das AZT Teil internationaler Experten-Netzwerke und fördert damit den Wissensaustausch zwischen Automobil- und Schadenexperten der Allianz. Im Rahmen dessen ist das AZT Initiator und Organisator jährlicher Veranstaltungen wie „Train the Trainer“ oder dem „AZT Summit“, auf denen international relevante Neuerungen und Entwicklungen diskutiert und Best Practice-Ansätze im Bereich Schadenmanagement vorgestellt werden.