Nachhaltigkeit
Nachhaltigkeit
Unterschiedlichste Aspekte der Nachhaltigkeit gehören seit der Gründung des Allianz Zentrum für Technik im Jahr 1971 zu unseren zentralen Aufgaben. Schon die grundlegenden Ideen des AZT wie die Förderung von reparaturfreundlichen Fahrzeugen und der Beitrag zu einer höheren Verkehrssicherheit sind eng mit dem Nachhaltigkeitsgedanken verknüpft. Bis in die 2010er Jahre wurden im AZT dabei im Wesentlichen Themen der technischen und sozialen Nachhaltigkeit vorangetrieben. Mit der zunehmenden Fokussierung der Regulatorik in Richtung Nachhaltigkeit hat das AZT frühere Ansätze zur Quantifizierung eines nachhaltigen Schadenmanagements wieder aufgegriffen. Außerdem kamen mit Beginn der 2020er Jahre auch strategisch-konzeptionelle Projekte hinzu, in denen das AZT sowohl die Allianz Versicherungs-AG als auch die Allianz SE als übergeordnete internationale Holding in unterschiedlichsten Fragestellungen und Projekten unterstützt. Im Zuge der stetig wachsenden Bedeutung des Themas Nachhaltigkeit und unserer vermehrten Aktivitäten in diesem Bereich haben wir Nachhaltigkeit als explizit genannte Säule in unser Aufgabenportfolio übernommen. Damit tragen wir unserer Vision einer sicheren, nachhaltigen und bezahlbaren Mobilität explizit Rechnung.
Im Folgenden werden einige unserer Initiativen und Projekte in den verschiedenen Bereichen der Nachhaltigkeit genannt.
Nachhaltigkeit aus der technischen Perspektive
- „Instandsetzen“ statt „Erneuern“:
Das Themenfeld des Instandsetzens beschädigter Bauteile anstatt deren Erneuerung ist seit jeher tief im AZT verwurzelt. Beispielsweise werden Reparaturbeispiele an Blech- und Kunststoff-Bauteilen im AZT durchgeführt und nach REFA-Methodik erfasst und sind für Interessierte abonnierbar (Link zum Bestellformular). Ziel ist es, aufzuzeigen, was instandsetzbar ist und welcher Aufwand damit verbunden ist um sowohl Werkstätten als auch Sachverständigen bei der Kalkulation Hilfestellung zu geben.
Darüber hinaus hat das AZT bereits im Jahr 2009 den ökologischen Fußabdruck von Instandsetzungsarbeiten mit der Erneuerung von Bauteilen in Kooperation mit dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) untersucht und die Projektergebnisse publiziert (Link zur Studie). Während die Resonanz dieser Studie damals eher überschaubar war und nur im engeren Expertenkreis erfolgte, hat eine Neuauflage im Jahr 2023 viel Beachtung gefunden. Der im Downloadbereich kostenfrei verfügbare Report „Repair or Replace“ (Direktlink) zeigt eindrucksvoll das Einsparpotenzial von CO2-Äquivalenten (CO2e) bei der Instandsetzung gegenüber der Erneuerung von Bauteilen.
Externes Video
Dieses Video wird in einem YouTube-Player geladen. Das bedeutet, Google sammelt Informationen über Ihre Nutzung der bereitgestellten Inhalte und nutzt diese für Analyse- und Marketing-Zwecke. Wenn Sie dieses Video dennoch ansehen möchten, müssen Sie die Cookie-Einstellungen ändern.
Einstellungen zu den Cookies anpassen
- Wiederverwendung von OEM-Ersatzteilen / „Used Parts“:
Selbstverständlich ist nicht in jedem Schadenfall eine Instandsetzung beschädigter Bauteile technisch und/ oder wirtschaftlich möglich. Um den CO2e-Fußabdruck, den ein neu produziertes Ersatzteil mit in den gesamten CO2e-Fußabdruck eines Schadens mit einbringt, deutlich zu reduzieren, ist die Wiederverwendung von OEM-Ersatzteilen eine technisch und ökologisch sinnvolle Option. Das AZT hat hierzu ein Pilotprojekt der Allianz Versicherungs-AG begleitet und auch eigene Reparaturversuche mit wiederverwendeten OEM-Ersatzteilen durchgeführt. Nach Abwägung der lösbaren Herausforderungen dieser im deutschen Markt noch nicht etablierten Reparaturmethode und den ökologischen Vorteilen traf die Allianz Versicherungs-AG im Jahr 2024 die Entscheidung, als Vorreiter diese nachhaltige Option verstärkt einzusetzen. - Untersuchung neuer Instandsetzungsmethoden:
So wie sich ausgehend vom Kutschenbau das Karosseriehandwerk bis in die heutige Zeit weiterentwickelte, so haben sich auch Produktionsverfahren und Fügetechniken stets weiterentwickelt. Dies bietet somit auch die Chance für neue Instandsetzungsmethoden. Das AZT war dabei beispielsweise stark in die Untersuchung von „Kleben und Nieten“ als Fügemethode in der Reparatur von Karosserieschäden involviert. Zusammen mit Partnern aus der Industrie wurden die Möglichkeiten und Grenzen dieses Reparaturverfahrens untersucht und interessierten Fahrzeugherstellern vorgestellt. Heutzutage ist „Kleben und Nieten“ aus dem Werkstattalltag nicht mehr wegzudenken und stellt insbesondere bei Multi-Materialmix-Karosserien das Fügeverfahren der Wahl dar. - Reparatur von Freizeitfahrzeugen:
Reisemobile sind im strukturellen Aufbau nicht mit Pkw oder leichten Nutzfahrzeugen vergleichbar, obwohl diese in der Regel auf bekannten und weit verbreiteten Fahrgestellen basieren. Darüber hinaus sind sowohl Reisemobile als auch Caravans oftmals äußerst individualisiert. Dies alles führt zu einer enormen Komplexität in der Schadenkalkulation von Schadenfällen sowie entsprechenden Herausforderungen im Reparaturbetrieb. Das AZT hat mit den Vorgängerverbänden des jetzigen Caravaning Industrie Verband e.V. (CIVD) ein Reparaturhandbuch für Freizeitfahrzeuge entwickelt und unterstützt und begleitet die Weiterentwicklung seitdem kontinuierlich. Grundlage hierfür ist unter anderem das Sondieren des Marktes nach neuen Reparaturmöglichkeiten und die Sammlung eigener Erfahrung in der praktischen Ausführung und Umsetzung.
Nachhaltigkeit aus der sozialen Perspektive
- Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung:
Seit jeher setzt sich das AZT für die Förderung der Verkehrssicherheit ein. Über diverse Studien, Unfallforschung und Kampagnen soll ein relevanter Beitrag zur „Vision Zero“ (keine Getöteten und Schwerverletzten im Straßenverkehr) geleistet werden. - Aus- und Weiterbildung eigener AZT-Mitarbeitenden:
Als Forschungsinstitut der Allianz Versicherungs-AG hat Fort- und Weiterbildung der eigenen Mitarbeitenden einen hohen Stellenwert. Nur wer stets am Puls der Zeit ist und so auch künftige Entwicklungen frühzeitig erkennen und einschätzen kann, ist in der Lage, die entsprechenden Rückschlüsse zu ziehen. Hervorragende Fachexpertise, die stetig aktualisiert wird, ist hierfür der Schlüssel zum Erfolg und trägt maßgeblich sowohl zu unseren Forschungsergebnissen als auch zur Mitarbeiterzufriedenheit bei. - Aus- und Weiterbildung für unsere Kunden:
Seit seiner Gründung verfolgt das AZT den Grundsatz, erarbeitetes Wissen zu teilen, um so ein technisch einwandfreies und wirtschaftlich sinnvolles Schadenmanagement zu fördern. Dazu gehört in erster Linie die kontinuierliche Aus- und Weiterbildung unseres Schadenaußendienstes, damit unsere Sachverständigen jederzeit in der Lage sind, einen erstklassigen Kundenservice zu bieten und mit relevanten Partnern wie z.B. den Werkstätten auf Augenhöhe zu sprechen.
Nachhaltigkeit aus der strategischen Perspektive
- Förderung alternativer Antriebstechnologien
Das AZT leistet mit technischer Expertise sowohl im Bereich der Produktgestaltung für Elektrofahrzeuge als auch beim Handling im Schadenfall von HV-Fahrzeugen Grundlagenarbeit, um das Ziel sicherer, nachhaltiger und bezahlbarer Mobilität gewährleisten zu können. - Unterstützung der Forschung im Bereich Nachhaltigkeit:
Eine gemeinsam von Allianz SE und Allianz Versicherungs-AG finanzierte Promotionsstelle an der Technischen Universität München wird durch das AZT mit dem nötigen technischen Know-How unterstützt, um praxisrelevante Modelle für eine nachhaltigere Ausrichtung des Geschäftsfeldes „Schaden“ in der Versicherung zu gewährleisten. - Mitarbeit in der fachbereichsübergreifenden Nachhaltigkeitsinitiative der Allianz Versicherungs-AG mit dem Ziel, das Unternehmen über alle Geschäftsfelder hinweg nachhaltiger zu gestalten und aufzustellen und eine führende Position auf dem deutschen Versicherungsmarkt sicherzustellen.
- Öffentlichkeitsarbeit mit Platzierung der Nachhaltigkeit als strategisches Thema:
Ein gutes Beispiel hierfür ist der Allianz Autotag 2022, der unter dem Motto „Sustainability in Claims“ (Link zum Beitrag) stattfand und bei dem das Ineinandergreifen von Strategie der Allianz und insbesondere der AZT-Expertise im Bereich Reparaturpraxis in besonderer Weise zu einer weithin beachteten Veranstaltung beitrugen.