Reparatur & Crash Performance

Crash Tests zur Verbesserung der Reparaturfreundlichkeit

Seit dem Jahr 1982 gilt der im AZT entwickelte Crashreparaturtest als Prüfstein für die Reparaturfreundlichkeit von Fahrzeugen nach leichteren Unfällen. Das Ergebnis der Versuche hat in Deutschland direkten Einfluss auf die Versicherungseinstufung neu auf den Markt kommender Pkw, indem ein unabhängiger Treuhänder aus den Ergebnissen die Vollkasko-Typklasse des Fahrzeugs ableitet.

Der Crashreparaturtest wird heute von einer internationalen Arbeitsgruppe (www.rcar.org) vertreten und ist weltweit für Front und Heck standardisiert. Diese Tests werden analog also auch in anderen Ländern weltweit für die Versicherungseinstufung genutzt.
 

Das Fahrzeug fährt beim Frontcrash mit 15 km/h gegen eine harte Barriere, die 40 % der Fahrzeugfront überdeckt und 10° schräg steht. Der Stoßfänger und die dahinter liegenden Bauteile einer Seite müssen die Energie abbauen. Beim Heckcrash wird analog eine 1.400 kg schwere Barriere gegen das stehende Auto gefahren.

Weil ein stehendes Auto - anders als die Barriere - deformierbar ist, entspricht der Crashreparaturtest der Kollision mit einem realen Fahrzeug bei ca. 25 km/h Aufprallgeschwindigkeit.
 

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Beide Versuchstypen sollen die typischen Alltagsunfälle abdecken und dürfen daher nicht mit den Versuchen zur Bewertung der Insassensicherheit (ECE, NCAP) verwechselt werden, die deutlich höhere, aber weit seltenere Unfallschweren abdecken müssen und deshalb primär den Insassenschutz adressieren.

Komplementär zu einer guten Leistung im Labor müssen die Fahrzeuge aber auch im echten Unfall gute Energieaufnahme zeigen. Das ist nur möglich, wenn Stoßfänger interagieren und nicht aneinander abrutschen. In einer internationalen Arbeitsgruppe (www.rcar.org) unter Leitung des Allianz Zentrum für Technik wurde daher ein Test entwickelt, der die geometrische Kompatibilität zwischen verschiedenen Fahrzeugen sicherstellen soll und im Versuch auch die Interaktion der Stoßfänger bis zum Stillstand prüft.

Dieser Bumper Test wurde 2006 definiert und ist seit 2010 für die Typklasseneinstufung aller neu auf den Markt kommenden Fahrzeuge verbindlich. Er wird durch einen unabhängigen Treuhänder im Einstufungsverfahren zusätzlich zum Crashreparaturtest bewertet.

Für den Bumper Test werden zunächst Mindestanforderungen an die Abmessungen des Stoßfängers geprüft. Werden diese erfüllt, darf ein Versuch gefahren werden. Das Fahrzeug fährt beim Bumper Test mit 10 km/h mittig gegen eine harte Barriere. Der Stoßfänger darf nicht über oder unter die Barriere rutschen und die dahinter liegenden Bauteile, wie z.B. teure Kühler oder das Heckblech, dürfen nicht beschädigt werden.
 

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Der Bumper Test ist weltweit als Standard etabliert (www.rcar.org). Im Unterschied zu den spektakuläreren Versuchen zur Bewertung der Insassensicherheit (ECE, NCAP) zielt er auf die häufigeren alltäglichen Unfälle und soll hier Kosten mindern.

 

"Mit der Entwicklung der Crashteststandards hat das Allianz Zentrum für Technik maßgeblichen Einfluss auf das Crashverhalten moderner PKW bei kleinen und mittleren Aufprallgeschwindigkeiten. Dadurch werden unnötige Reparaturkosten vermieden. Dies reduziert letztlich die Unterhaltskosten für Fahrzeuge."

 

 

 

Dr. Christoph Lauterwasser, ehemaliger Geschäftsführer AZT Automotive GmbH

 

Crashbahn

Die Crashbahn des Allianz Zentrums für Technik bietet verschiedene Dienstleistungen im Bereich der Fahrzeugsicherheit und -prüfung an. Dazu gehören unter anderem Crash-Tests, Simulationen von Unfallszenarien, Forschung und Entwicklung im Bereich der Fahrzeugsicherheit sowie Beratungsdienste für Hersteller und Institutionen.

 

Die Auslegung der Crash-Anlage gewährleistet eine sehr hohe Genauigkeit im Niedriggeschwindigkeitsbereich und garantiert damit die Einhaltung der Parameter für Versuche in der Reparaturforschung. Zugleich kann die Anlage mit Nutzlasten bis 250 kg auch einige ECE-Standards für Komponenten-Tests einhalten. Für Demonstrationsversuche im Bereich der Verkehrssicherheitsforschung können Gesamtfahrzeugversuche bis zu 45 km/h Aufprallgeschwindigkeit gefahren werden.

 

Die Crash-Anlage arbeitet mit einem elektrischen Antrieb und fester mechanischer Ankopplung des zu beschleunigenden  Objektes. Dadurch werden gekoppelte Quer-Längsschwingungen vermieden, wie sie bei Kettenzugvorrichtungen typisch auftreten. Die Länge der Bahn beträgt 23,5 m, so dass auch die Länge des Zugseils noch keine relevanten Schwingungen in das System eingebracht werden. Damit kann die Anlage mit sehr hoher Wiederholgenauigkeit im Bereich zwischen 4 km/h und 20 km/h für Pkw bis 3.000 kg eingesetzt werden. Die Messtechnik entspricht aktuellen Standards und kann alle im Bereich der RCAR-Standards notwendigen Messungen vornehmen.

Ein BioRid II Dummy erlaubt die Beurteilung der Sitz-Performance beim Heckaufprall und für Sonderversuche stehen Hybrid 3 Dummys 50% male und 5% female zur Verfügung. Diese Dummies sind mit einem limitierte Mess-Equipment ausgerüstet.

Für die Dokumentation werden bis zu vier digitale Highspeed-Videokameras verwendet.

 

Insgesamt ermöglichen diese technischen Merkmale es dem Allianz Zentrum für Technik, umfassende und präzise Tests zur Fahrzeugsicherheit durchzuführen und wertvolle Erkenntnisse für die Weiterentwicklung der Reparaturfreundlichkeit und der Senkung der Betriebskosten von Fahrzeugen zu gewinnen.

 

Reparaturtechnik


Ein hoher Anteil der Schadenkosten in der Autoversicherung sind Reparaturkosten. Das AZT untersucht und begleitet neue Entwicklungen in den Bereichen Lack und Karosserieinstandsetzung mit dem Ziel fachgerechte und wirtschaftliche Reparaturlösungen zu fördern.

Anhand der Reparatur realer Fahrzeugschäden untersuchen ausgebildete REFA-Experten (www.refa.de) nach etablierten Industriestandards Reparaturzeiten und Materialverbräuche. Die Zeitstudien werden sowohl im AZT als auch in unabhängigen externen Werkstätten durchgeführt. Ziel der Untersuchungen ist es Grundlagen für die korrekte Kalkulation von Fahrzeugschäden zu ermitteln.

Das Allianz Zentrum für Technik pflegt eine Reihe von Kalkulationssystemen und Kalkulationshilfen:

  • AZT Lackkalkulationssystem zur Feststellung der Lackierkosten

  • AZT Caravan und Motorcaravan-Kalkulationssystem

  • Kalkulationshilfen der Deutschen Kommission für Lack und Karosserieinstandsetzung für Ausbeularbeiten, Kunststoffreparatur und Spot Repair

Diese sind am Markt über die Kalkulationssoftware mehrerer Anbieter für die Nutzer verfügbar. Wir kooperieren unter anderem mit Audatex, Autovista International AG, DAT, GT Motive, Control Expert und CAB. Die Kalkulationssysteme werden insbesondere von Sachverständigen, Werkstätten, Allianz Gesellschaften und anderen Versicherern genutzt.

Darüber hinaus besteht die Möglichkeit die Ergebnisse aus der Forschungsarbeit  und der Zusammenarbeit  mit Automobil- und Lackherstellern in Form einer losen Blattsammlung, der AZT Technischen Mitteilungen, zu abonnieren.

 

Zusätzlich unterstützt ein Katalog von Reparaturstudien an Fahrzeugen, die nach Zeitnahme (REFA) instandgesetzt und der Berechnung nach Ausbeulformel gegenübergestellt werden, bei der Wahl des fachgerechten und kostengünstigsten Reparaturweges. Diese Reparaturbeispiele stehen ebenfalls im Abonnement zur Verfügung

 

Neben der Einbindung der AZT Informationen in das Kalkulationssystem von Audatex werden diese auch auf der Informationsplattform Repair-Pedia  (Repair-Pedia - so funktionierts)  angeboten.


Crash Tests zu Themen der Verkehrssicherheit

Das Allianz Zentrum für Technik ist nicht nur in der Verbesserung der Reparaturfreundlichkeit von Pkw aktiv.

Es engagiert sich auch in der Verbesserung der Verkehrssicherheit, z.B. durch Information der Allianz Kunden. Wissen Sie zum Beispiel, wie Sie Ihren Hund richtig sichern? Oder was passieren kann, wenn Sie die Füße auf das Armaturenbrett legen? In solchen Kontexten werden Demonstrations-Crashs gefahren, die Probleme zeigen und Autofahrer sensibilisieren sollen.

Regelmäßig sollen diese Versuche die wirkenden Kräfte und deren Folgen visualisieren. Solche informierenden Versuche werden zu Themen wie Ladungssicherung, Hund im Auto, richtiger Umgang mit Sicherheitsgurt und Airbag sowie zu Fancorsos und zum Fahrradfahren durchgeführt und publiziert.

Schützen Sie sich und die Ihnen anvertrauten Mitfahrer!
 

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Das AZT Lackkalkulationssystem


Seit seiner Einführung im Jahr 1977 hat sich das AZT Lackkalkulationssystem zum führenden herstellerunabhängigen internationalen Standard für die Kalkulation von Lackierarbeiten entwickelt. Es ist heute in mehr als 35 Ländern weltweit im Einsatz, Tendenz steigend.

Die bei der Reparaturlackierung aktuell gebräuchlichen Materialien und Methoden bilden die Basis dieses Lackkalkulationssystems. Neue Fahrzeugmodelle werden regelmäßig eingepflegt und die Werte werden aktualisiert. Neue Materialien und Methoden werden überprüft und entsprechend ihrer Marktbedeutung berücksichtigt.

Der Anwender dieses Systems erhält:

 

Einfach und schnell alle nötigen Arbeitszeit- und indizierten Aufwandsinformationen

Kalkulationswerte für die im System erfassten Pkw-, Geländewagen- und Transportermodelle

Eine zum jeweiligen Reparaturumfang passende Lackierzeit in Stunden

Zugleich die anfallenden aktuell gehaltenen Lackiermaterialaufwände in der jeweiligen Landeswährung

 

Im AZT Lackkalkulationssystem sind über 4000 Modelle abgebildet. Jährlich werden weltweit mehr als 10 Millionen Lackierarbeiten mit dem System kalkuliert.