Februar 2025
In Zusammenarbeit der Messring GmbH, dem Institut für Rechtsmedizin (Biomechanik und Unfallforschung) der Ludwig-Maximilians-Universität München und den weiteren Partnern Continental und Embedded AI wurde im AZT eine Studie zur Validierung von Systemen zur Kindererkennung in Fahrzeugen durchgeführt.
Jahr für Jahr kommt es zu tragischen Todesfällen von Kindern aufgrund von Hitzschlag im Auto. In der überwiegenden Mehrzahl der Fälle werden die Kinder schlicht im Auto vergessen. Der drastische Anstieg der Innenraumtemperatur bei einem der Sonne ausgesetzten Auto kann dann in kurzer Zeit zu lebensbedrohlichen Situationen führen.
Dies sind Unfälle, die unbedingt verhindert werden müssen!
Fahrzeughersteller, Verbraucherorganisationen und Behörden haben erkannt, dass hier Handlungsbedarf besteht. Einer der Eckpfeiler der Präventions-Konzepte sind verschiedene Sensoren im Fahrzeug, die die Anwesenheit von Kindern detektieren und dann die Warnkaskade in Gang setzen sollen. Zur Validierung der Sensoren werden Simulationssysteme in Form von Testdummies eingesetzt. Damit diese ein verwertbares Testergebnis liefern, müssen die Systeme wiederum mit echten Probanden validiert werden. Bis heute mangelt es aber an Daten von echten Probanden, um zu verstehen, wie die Sensorsignaturen von Kindern aussehen und welche Reflektion von den Dummies zu erwarten ist.
Um diese Lücke schließen und erste Erfahrungen mit Kindern innerhalb und außerhalb eines Fahrzeugs mit unterschiedlichen Sensoren in unterschiedlichen Positionen und Aktionstypen gegenüber Simulationssystemen zu sammeln, wurde eine Versuchsreihe im AZT mit echten Probanden durchgeführt. Das AZT hat hierbei die für die Versuche optimale Infrastruktur bereitgestellt und sich um ein angenehmes Umfeld für alle großen und kleinen Gäste gekümmert.
Die Auswertungen zu den Versuchen laufen noch. Nach dem ersten Blick in die Daten zeigte sich aber, dass die Probanden, alle im Alter zwischen wenigen Monaten und 6 Jahren, von der Sensorik bereits nach wenigen Sekunden erkannt wurden, egal, ob sie schliefen oder in Bewegung waren. Es konnten wichtige Daten zur Radarreflektivität und zu den Atemamplituden der Kinder gesammelt werden, um die entsprechenden Surrogate zu optimieren. Die Ergebnisse sollen in die Prüfverfahren und die Bewertungsmaßstäbe des Verbraucherschutzes, z. B. EURO NCAP, einfließen. Die Warnung, dass ein Kind in einem Fahrzeug zurückgelassen wurde, kann über eine installierte App, über akustische und optische Warnsignale des Fahrzeugs und schließlich über einen automatisch vom Auto abgesetzten Notruf zügig erfolgen.
Wir freuen uns, dass wir Teil dieser wichtigen Initiative sein und unseren Beitrag für mehr Prävention leisten konnten!