Themen aus dem AZT:

Fahrzeugdesinfektion

Gemeinsame Studie von AZT, ZKF und IFL zu Desinfektionsmaßnahmen von Fahrzeugen.

Mitarbeiter bei der Wischdesinfektion, Bildquelle: Michael Zierau (ZKF)

 

Oktober 2020

 

Mit Beginn der Ausbreitung des Coronavirus SARS-CoV-2 in Deutschland im März 2020 hat unter anderem auch die Desinfektion von Fahrzeugen eine besondere Bedeutung erlangt. Zum Schutz von Mitarbeitern und Kunden vor einer Infektion mit dem Coronavirus und zur Eindämmung der Pandemie kann es je nach individuellem Schutzkonzept der Werkstatt notwendig sein, Fahrzeuge bei der Annahme und vor Rückgabe an den Kunden zu desinfizieren. Um aus technischer Sicht Klarheit für die Branche zu schaffen, welche Art der Desinfektion sinnvoll und welcher Material- und Zeitaufwand hierfür erforderlich ist, haben das Allianz Zentrum für Technik (AZT), der Zentralverband Karosserie- und Fahrzeugtechnik (ZKF) sowie die Interessengemeinschaft Fahrzeugtechnik und Lackierung (IFL eV) gemeinsam Zeit- und Materialstudien nach REFA-Richtlinien im AZT in Ismaning durchgeführt. Dabei wurden zwei verschiedene Methoden zur Desinfektion untersucht.

 

Anmerkung: Der Bericht des AZT zur von den Werkstätten durchgeführten Fahrzeugdesinfektion beinhaltet keinerlei rechtlichen Aussagen zur Erforderlichkeit oder zur Erstattungsfähigkeit dieser Kosten. Eine Aussage, wer diese Kosten zu tragen hat, ist im Bericht ausdrücklich nicht enthalten.

 

Unabhängig davon, ob eine reine Wischdesinfektion erfolgt oder die Desinfektion mittels Kaltvernebelung durchgeführt wird, sind alle Innen- und Außenflächen, die beim Gebrauch durch den Kunden oder bei der Reparatur durch den oder die Mitarbeiter berührt werden können, zu desinfizieren. Hierzu zählen auch die Komponenten und Bauteiloberflächen, die unter Umständen durch Aerosole kontaminiert und daher für einige Zeit infektiös bleiben können. Der erforderliche Arbeitsaufwand für eine zweimalige Desinfektion (bei Fahrzeugannahme und vor Fahrzeugrückgabe) beträgt durchschnittlich 3 AW, egal für welche Art der Desinfektion (Wischdesinfektion oder Desinfektion durch Kaltvernebelung) der jeweilige Betrieb sich entscheidet. Die Kosten für benötigtes Verbrauchsmaterial betragen maximal einmalig 7,50 € pro Auftrag bei zweimaliger Desinfektion. Dies deckt auf Grund der nach REFA-Richtlinien berücksichtigten Aufschläge und zusätzlicher Sicherheitsfaktoren alle Fahrzeugklassen vom Kleinwagen über Mittelklasse bis hin zu Großraum-Vans und Transportern ab.

 

Vorrichtung zur Kaltvernebelung, Bildquelle: Michael Zierau (ZKF)


Detailliertere Informationen, unter anderem zum empfohlenen Vorgehen bei der Desinfektion, sind im gemeinsam abgestimmten Forschungsbericht enthalten. Dieser steht auch im Downloadbereich zur Verfügung.