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DVR Förderpreis

DVR vergibt zum 12. Mal Förderpreis für herausragende Bachelor-, Master- und vergleichbare Abschlussarbeiten zum Thema „Verkehrssicherheit“.

 

Juli 2021

 

In einem Forschungsprojekt in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Verkehrssicherheitsrat (DVR) und der Hochschule für angewandte Wissenschaften Coburg hat das Allianz Zentrum für Technik überprüft, inwieweit die Ausstattung von Lkw mit Fahrerassistenzsystemen bereits zur Verbesserung der Verkehrssicherheit beigetragen hat und welche weiteren Potenziale zur Unfallvermeidung geschöpft werden können.

Der Fokus lag auf Autobahnunfällen mit mittelschweren und schweren Lkws im Jahr 2018, die von automatischen Notbremsassistenten (engl. Advanced Emergency Braking System, AEBS) bzw. von Spurverlassenswarnern (engl. Lane Departure Warning System, LDWS) adressiert werden. Zudem sollten weitere Assistenzsysteme definiert werden, welche über ein hohes Unfallvermeidungspotenzial verfügen.

 

Im Rahmen des Projektes hat Sophia Hagl in ihrer Masterarbeit im Allianz Zentrum für Technik mehr als 3.000 Schadenfälle von Allianz-versicherten Lkw ausgewertet und die Auswirkungen der verbauten Fahrerassistenzsysteme im realen Verkehrsgeschehen untersucht.

 

Bezüglich der seit November 2015 für nahezu alle neuzugelassenen Lkw ab 8t zulässigem Gesamtgewicht europaweit vorgeschriebenen automatischen Notbremsassistenzsysteme konnte für die betreffenden Lkw eine Reduktion der Auffahrunfälle festgestellt werden. Positiv ist zudem festzuhalten, dass die Verletzungsschwere der Insassen des Unfallgegners bei Auffahrunfällen durch Lkw mit AEBS im Vergleich mit älteren Fahrzeugen abnimmt. Dies kann auf die Geschwindigkeitsreduktion zurückgeführt werden, die durch den automatischen Bremseingriff initiiert wird.

Somit konnte vor allem für Notbremsassistenzsysteme eine Erhöhung der Verkehrssicherheit gegenüber Lkw ohne diese Technik festgestellt werden. Detaillierte Ergebnisse sind in der VKU (Verkehrsunfall und Fahrzeugtechnik), Ausgabe 07-08/2020, veröffentlicht worden (hier kostenpflichtig abrufbar).

 

Für ihre Masterarbeit wurde Sophia Hagl in diesem Jahr vom Deutschen Verkehrssicherheitsrat mit dem dritten Platz im Förderpreis für herausragende Abschlussarbeiten zum Thema Verkehrssicherheit ausgezeichnet.