Themen aus dem AZT:

Oldtimerunfälle

Struktur und Ursachen von Oldtimerunfällen –Vergleich von Bremsverzögerungen

DeTomaso Bremstest, Foto: Andreas Kronthaler

 

August 2019

 

Der Besitz und die Instandhaltung von Classic Cars war schon immer ein emotional geprägtes Hobby: Die Fahrzeuge erinnern an alte Zeiten und bieten ein höchst individuelles Fahrgefühl. Noch dazu sind Classic Cars echte Blickfänge – 42% aller Deutschen freuen sich, wenn sie einen Oldtimer sehen.

Laut IfD-Allensbach Oldtimer-Studie interessieren sich rund 22 % aller Menschen in Deutschland (rund 15 Mio.) für Oldtimer-Pkw und –Motorräder.

 

Heute sind in Deutschland etwa 750.000 Pkw auf unseren Straßen unterwegs, die älter als 30 Jahre sind und leider gelegentlich auch in Unfälle verwickelt werden.

Das AZT hat vor diesem Hintergrund zusammen mit weiteren Partnern eine aktuelle Analyse von KH- und VK-Kollisionsschäden durchgeführt. Zusammen mit der Technischen Universität Graz wurden dabei unter anderem die Struktur von Oldtimerunfällen sowie Unfallursachen und -folgen detailliert analysiert. Als sehr sinnvolle Ergänzung für die Tätigkeit des analytisch tätigen Sachverständigen fand in diesem Zusammenhang für ausgewählte Oldtimer und neuere Fahrzeuge ein Vergleich der Bremsverzögerungen statt.

 

Wesentliche Erkenntnis der Untersuchung ist, dass sich das Unfallgeschehen von Oldtimern zum Teil deutlich von dem aktueller Fahrzeuggenerationen unterscheidet. Grund dafür sind insbesondere unterschiedliche fahrdynamischen Eigenschaften und der Wartungszustand der Fahrzeuge. So wurden beispielsweise plötzlich auftretende Fahrzeugschäden häufig als Unfallursache bei Oldtimern beobachtet. Zudem wirkt sich die Nutzung von Oldtimern - selten als Alltags-, häufig als Hobby- und Freizeitfahrzeug –  auf die Unfalltypologie aus. Den Bremsverzögerungsmessungen ist zudem zu entnehmen, wie deutlich die Leistungsfähigkeit von Oldtimerbremsanlagen gegenüber denen heutiger Fahrzeugmodelle unterlegen ist. Auch dies trägt zum typischen Unfallgeschehen von klassischen Fahrzeugen bei und muss vom Kfz-Sachverständigen z.B. bei der Unfallanalyse und Unfallrekonstruktion im Einzelfall berücksichtigt werden.

 

Die gesamten Ergebnisse der Studie sind diesem Artikel zu entnehmen, der in der VKU veröffentlicht wurde.