Themen aus dem AZT:

Ablenkung und moderne Technik

Wie sehr lenken uns Unterhaltungs-, Komfort- und Kommunikationsfunktionen moderner Techniken vom Fahrgeschehen ab? Wird beim Autofahren mittlerweile häufiger getextet als telefoniert? Diesen und anderen Fragen widmet sich die aktuelle Studie zur Ablenkung am Steuer vom Allianz Zentrum für Technik. ​

 

März 2023

 

„Sich beim Autofahren mit dem Smartphone zu befassen, gehört mittlerweile zur Normalität. Gleichzeitig nehmen die Ablenkungsmöglichkeiten in heutigen Fahrzeugen immer weiter zu“, sagt Lucie Bakker, Schadenvorständin der Allianz Versicherungs-AG. „Kern des Problems ist, dass vielen Fahrerinnen und Fahrern die Gefahr zwar bekannt ist, sie diese Einsicht aber nicht auf ihren Fahralltag übertragen. Das ist fatal. Ablenkung darf nicht zum Gewohnheitsrecht werden!“​

Bei Unfällen, in denen Ablenkung eine Rolle spielte, verletzten sich 2021 laut Statistischem Bundesamt 8233 Menschen, 117 starben, das sind knapp fünf Prozent aller Getöteten (2562). Diese Zahlen verdeutlichen, dass Ablenkung noch immer ein großer Gefährdungsfaktor ist. Jörg Kubitzki vom AZT beschäftigte sich bereits zum dritten Mal mit diesem Thema und erarbeitete die aktuelle Studie, die Fahrerablenkung durch moderne Technik im Fokus hat. Die Studie zeigt unter anderem, dass diese Form der Ablenkung deutlich gestiegen ist und dass das Unfallrisiko sich durch die Bedienung moderner Kommunikations-, Unterhaltungs- und Komforttechniken um rund 50 Prozent erhöht. ​

 

Weitere Kernergebnisse der Studie sind unter anderem:​

 • Texten löst Telefonieren als Handyvergehen ab​
 • Sorgenkinder sind junge Autofahrerinnen und -fahrer​
 • Die Ausstattung von Fahrzeugen mit Bordcomputern hat deutlich zugenommen​
 • Die Integration von Ablenkung in die polizeiliche Unfallaufnahme hat sich gelohnt​
 • Fahrerüberwachung als präventive Maßnahme gegen Ablenkung wird mehrheitlich abgelehnt

 

Den Volltext der Studie sowie die zugehörige Pressemitteilung finden Sie auch im Downloadbereich.​