Themen aus dem AZT:

13. Allianz Motor Day

HANDS OFF – The safety promise of autonomous driving

 

Oktober 2025

 

Beim diesjährigen Allianz Motor Day drehte sich alles um das Thema Autonomes Fahren und wie sich unsere Mobilität mit der Entwicklung von neuen Systemen in Fahrzeugen verändert.

Fahrzeuge Level 3 sind bereits auf europäischen Straßen zu finden, während Pilotprojekte des Level 4 – also Fahrzeuge, die sich innerhalb definierter Umgebungen vollständig selbstständig bewegen – bereits in Städten wie Hamburg, München, Oslo und Shanghai im Einsatz sind. Die Welt steht an der Schwelle zu einer neuen Ära der Mobilität, die die Art und Weise, wie sich Menschen und Gesellschaften fortbewegen, neu definiert. Dieser Fortschritt wirft tiefgreifende Fragen auf zur Sicherheit der Fahrzeuge, zur Verantwortung bei Unfällen, zur Verwendung der in Fahrzeugen gespeicherten Daten und nach einem erweiterten Zugang zur Mobilität für bisher ausgeschlossene Menschen.

 

Genau diese Fragen haben wir auf dem Allianz Motor Day mit den anwesenden Expertinnen und Experten diskutiert und dabei auch die Forschungsergebnisse des AZT vorgestellt. So wurden im Vorfeld des Autotags eine Meta-Studie, die de naktuellen Forschungsstand im Bereich des Autonomen Fahrens zusammenfasst erstellt und darüber hinaus eine eigene Unfallforschung zum Sicherheitseffekt autonomer Systeme sowie eine Verbraucherumfrage in 7 europäischen Ländern durchgeführt.

Die Ergebnisse der Studien wurden der Presse vorgestellt und folgende Forderungen der Allianz wurden formuliert:

 

  • Europaweiter „Führerschein“ für automatisierte Fahrzeuge: Die Allianz fordert ein europäisches Zulassungsmodell mit einheitlichen technischen Homologations- und Prüfverfahren – eine Art „Führerschein“ für autonome Fahrzeuge. Dieses Modell sollte nicht nur vorgeben, welche Anforderungen das autonome Fahrzeug erfüllen muss, sondern auch regeln, welche Simulationen und Prüfungen es bestehen muss. Dies würde einen grenzüberschreitenden Einsatz ohne wiederholte Zertifizierung ermöglichen, den Marktzugang vereinfachen, die Sicherheit erhöhen und Innovationen beschleunigen.

 

  • EU-weite einheitliche Standards für den Zugang zu unfall- und sicherheitsrelevanten Fahrzeugdaten für Versicherer und Regulierungsbehörden, wobei kritische Daten innerhalb der europäischen Gerichtsbarkeit verbleiben und als strategisches Gut behandelt werden:
    Der Vorschlag der Europäischen Kommission zum Austausch von Fahrzeugdaten im Rahmen des EU-Datengesetzes (Verordnung 2023/2854) bildet hierfür eine wichtige Grundlage. Die Allianz ist der Ansicht, dass Anwendungsfälle für den Datenaustausch sowohl hinsichtlich ihres Nutzens als auch ihrer Kosten bewertet werden sollten. Pauschal alle verfügbaren Daten zu teilen, ist mit Blick auf die erheblichen Aufwendungen nicht sinnvoll. Auch Verbraucher sollten davor geschützt werden, unüberlegt all ihre Autodaten pauschal an Dritte weiterzugeben. Bei unfall- und sicherheitsrelevanten Fahrzeugdaten liegen die Vorteile hingegen auf der Hand: Ein gemeinsam von Versicherern, Herstellern und Regulierungsbehörden entwickelter Rahmen würde die Verkehrssicherheit verbessern, das Vertrauen der Öffentlichkeit stärken und die Akzeptanz der autonomen Mobilität beschleunigen.

 

  • Gemeinsame europäische Datenbank für kritische Verkehrssituationen für autonome Fahrzeuge (Level 4): Diese muss alle Unfälle im autonomen Modus und Beinaheunfälle, bei denen Unfälle knapp vermieden werden konnten, erfassen. Die Kriterien hierfür müssen von den Regulierungsbehörden festgelegt werden.

 

Dr. Christian Sahr (Geschäftsführer des AZT) und Kathrin-Cécile Ziegler (Moderatorin) eröffnen die Veranstaltung

 

Key-Note Speech von Dr. Klaus-Peter Röhler (Mitglied des Vorstands der Allianz SE)

Dr. Lucie Bakker (Schadenvorständin Allianz Versicherungs-AG) und Frank Sommerfeld (Vorstandsvorsitzender Allianz Versicherungs-AG) präsentieren zum Thema autonomes Fahren

Paneldiskussion (v.l.n.r.): Kathrin-Cécile Ziegler (Moderatorin), Verena Bentele (12-malige Paralympics-Siegerin), Dr. Christian Sahr (Geschäftsführer AZT), Susan Sahl Poynor (Global Head of Mobility, Allianz Partners), Sascha Meyer (CEO MOIA GmbH) und Maria Cristina Galassi (via Online-Stream, European Commission DG)

Mehr Informationen zur Veranstaltung sowie Pressematerial können auf einer eigenen Landing Page zum Motor Day abgerufen werden: https://www.allianz.com/en/press/topics/motor-day-2025.html